Der Film “GoldenEye” aus dem Jahr 1995 gilt als ein absoluter Klassiker und zählt auch heute noch zu den besten James Bond Filmen aller Zeiten. 1998 bekam der Film eine gleichnamige Videospieladaption für den Nintendo 64. Obwohl GoldenEye nun bereits über zwei Jahrzehnte auf dem Buckel hat, feiern Fans das Spiel noch heute als eines der besten seiner Art.
Mit der Lizenz zum Töten
In GoldenEye 007 übernimmt der Spieler die Rolle des britischen Geheimagenten und bewegt sich nahe an Originalvorlage. James Bond ist der Terrororganisation Janus auf der Spur, die ein Waffensystem namens GoldenEye gestohlen hat. Janus will mit GoldenEye einen EMP zünden und Chaos in der Welt stiften. Im Auftrag Ihrer Majestät macht sich Bond auf den Weg, um diesen perfiden Plan zu verhindern. Wie im Film müssen sich die Spieler unter anderem durch die sibirische Tundra, ein russisches Raketensilo bis hin zu antiken Ruinen kämpfen. Zeit für Sightseeing bleibt da kaum, da überall gegnerische Agenten nur darauf warten, dem Polygon-Bond den Gar aus zu machen.
Pionierarbeit am Shooter-Sektor
GoldenEye war für seine Zeit bahnbrechend. Zum ersten Mal konnten sich die Spieler in einem First-Person-Shooter frei bewegen und nicht nur nach links oder rechts schauen, sondern auch nach oben, unten und diagonal schießen. Das Spiel legte damit den Grundstein für Shooter wie Half-Life, Halo und Co.
In GoldenEye war es außerdem zum ersten Mal möglich mit bis zu vier Spielern gleichzeitig gegeneinander anzutreten. Besonders eine Spielfigur sorgte dabei immer wieder für hitzige Diskussionen: Oddjob. Durch seine geringe Größe war er schwerer zu treffen als andere Spielfiguren. Jahrelang herrschte deshalb im Internet die Frage, ob es eigentlich geschummelt wäre Oddjob im Multiplayer zu spielen. Passend zum 20. Jubiläum beantworteten die Entwickler des Spiels diese Frage mit einem eindeutigen “Ja”. Damit dürfte Rare wohl ein paar Freundschaften endgültig zerstört haben.
Zu viel Realismus für den deutschen Jugendschutz
Zu seiner Zeit setzte das Spiel neue Maßstäbe für Shooterspiele. Der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften war das allerdings ein wenig zu viel des Guten. Sie setzten GoldenEye 007 auf den Index und machte es Spielern in Deutschland schwer, das Spiel überhaupt in die Finger zu bekommen. Wer trotzdem das Glück hatte, eine Version des Spiels zu ergattern, der wurde mit einem großen Arsenal an Bond-Waffen und Gadgets belohnt. In dem Spiel konnte man neben der Walter PP7 oder dem AR33 Assault Rifle auch die typischen Gadgets wie die James Bond Uhr zum Einsatz bringen. Diese war wie im Film mit einem Magnet und einem eingebauten Laser ausgestattet. Das verlieh dem Game zusätzlichen Flair und die Spieler konnten so das James-Bond-Gefühl am eigenen Leib erfahren.
Von Fans immer noch gespielt
Auch knapp zwei Jahrzehnte nach seinem Erscheinen wird GoldenEye 64 von Shooter-Freunden und Fans immer mal wieder in die Konsole beziehungsweise den Emulator geworfen. Das Spiel mag zwar durchgespielt sein und jedes Geheimnis gelüftet, doch ehrgeizige Spieler schaffen sich einfach neue Herausforderungen, um GoldenEye neu zu erleben. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der “No Shoot Run” des bekannten YouTubers RWGoose. Er wollte das Spiel durchspielen, ohne einen einzigen Schuss aus einer Feuerwaffe abzugeben. Sein Plan wäre ihm auch beinahe geglückt. Lediglich ein Türschloss musste er aufschießen. Für ein Spiel, das eigentlich auf den Einsatz diverser Waffen ausgelegt ist, ist das aber immer noch eine beachtliche Leistung.